Düsseldorfs OB stützt Kurzbachs Zukunftsplan für Solingen

Was sich seit Monaten abzeichnet, könnte nach dem 13. September rasant Fahrt aufnehmen: Der Plan von Tim Kurzbach, Solingen eine stärkere Position in der Metropolregion Rheinland zu verschaffen, trifft beim Oberbürgermeister der Landeshauptstadt auf mehr als offene Ohren – bei einem Besuch in Solingen sprach Thomas Geisel mit dem gemeinsamen OB-Kandidaten von SPD und Bündnis 90/Die Grünen über die vielfältigen Chancen einer konkreten engeren Kooperation.

Denn was für unsere Stadt einen deutlichen Wachstumskurs verspricht, ist auch für Düsseldorf attraktiv: Die Landeshauptstadt sucht ihrerseits Partner im Umland. „Thomas Geisel und ich sind uns einig darin, dass beide Städte vom gemeinsamen Vorgehen in einer starken Region profitieren“, sagt Kurzbach, der schon als SPD-Fraktionsvorsitzender enge Kontakte ins Düsseldorfer Rathaus geknüpft hat. „Wir können sowohl Unternehmen, als auch Neubürgern eine Vielfalt bieten, die eine Stadt allein nicht hätte.“

So bietet Solingen nicht nur ein überaus attraktives Wohnumfeld, das zudem deutlich günstiger ist als in Düsseldorf: „Wir können vielen leistungsstarken Unternehmen ein Angebot machen, die bewusst nicht in die Metropole wollen, sondern ihren Platz im kreativen Umfeld suchen.“ Kurzbach sieht darin vor allem eine Chance, Unternehmen nach Solingen zu holen, für die unsere geografische Lage optimal ist und auf die unsere Grundstücks-Topografie passt. „Wir brauchen auch neue Unternehmen, die wie unsere heutigen mittelständischen Betriebe in Solingen ihre Steuern bezahlen und qualifizierte Arbeitsplätze schaffen – und nicht in großem Maß streichen.“

Für die großen „Global Player“ in Düsseldorf sind solche Unternehmen wiederum wichtige Partner– ob in der Produktion oder auch im Know-how als kreative Dienstleister. Doch bei weitem nicht alle dieser wichtigen Betriebe haben Platz in der Landeshauptstadt – oder können sich die Metropole leisten. Gleiches gilt auch für die Fachkräfte der großen Unternehmen, die bezahlbaren Wohnraum in einer attraktiven Umgebung suchen.

„Wichtig ist uns beiden, dass wir eine Kooperation auf Augenhöhe wollen: Beide Städte haben exklusive Vorzüge, die sich bestens ergänzen“, schildert Tim Kurzbach den Konsens mit Düsseldorfs OB, der gleichzeitig auch das Motto im OB-Wahlkampf unterstreicht: „Selbstbewusst Solingen“. Damit sehen Geisel und Kurzbach gemeinsam aber jegliche Gefahr vom Tisch, einer könnte den anderen kannibalisieren.

Gemeinsame Marketing-Ideen, eine städte-übergreifend koordinierte Planung oder auch das gemeinsame Engagement für eine schnelle Digitalisierung beider Städte – die Ideen-Liste für eine engere Kooperation zwischen Solingen und Düsseldorf ist bereits lang. „Thomas Geisel hat beispielsweise sehr deutlich gemacht, dass die ÖPNV-Verbindungen leistungsfähiger werden müssen“, sagt Kurzbach. „Für Solingen bedeutet das die Perspektive, beispielsweise beim Auftreten gegenüber der Deutschen Bahn AG in Sachen S 1 endlich einen gewichtigen Partner an der Seite zu haben.“

In den vergangenen Monaten haben sich die Kontakte zwischen Tim Kurzbach und seiner Ratsfraktion mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister immer stärker intensiviert: Man traf sich mehrfach zu längeren Gesprächen, und nun war Thomas Geisel zu Besuch in Solingen, wo er mit Kurzbach konkretere Perspektiven diskutierte. Auf Einladung des Solinger Tageblatts stellten sich beide zudem den Fragen zu einer stärkeren Anbindung Solingens ans Rheinland. Tim Kurzbach: „Wir haben aber auch deutlich gemacht, dass unsere Stadt damit nicht aus dem zusammenwachsenden Bergischen Städtedreieck herausgelöst wird. Im Gegenteil: Solingen kann die Brücke auch für Wuppertal und Remscheid werden.“