„Es wird auch ohne Turnhalle gehen“

Peter Knoch, Geschäftsführer der Solinger Altenzentren, zeigte der SPD-Fraktion den Altbautrakt des Eugen-Maurer-Hauses, in den in Kürze Flüchtlinge einziehen werden.

„Wenn wir alle Möglichkeiten intelligent nutzen und alle Kräfte eng vernetzen, werden wir die Flüchtlinge in Solingen angemessen unterbringen können“, ist Tim Kurzbach überzeugt. „Und das wird auch ohne die Nutzung von Turnhallen gehen.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende war mit seiner Ratsfraktion gestern (19.08.2015) Abend zur wöchentlichen Sitzung kurzfristig aus dem Rathaus ins Eugen-Maurer-Haus umgezogen: Im Altbautrakt des städtischen Seniorenzentrums in Gräfrath sollen schon in Kürze 84 Flüchtlinge untergebracht werden.

„Die Hilfsbereitschaft in Solingen ist enorm“, freut sich Kurzbach. „Dafür gebührt den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, den Initiativen, aber auch den Kirchen großer Dank.“ Wie selbstverständlich werde gesammelt oder aber auch Platz in Gemeindezentren gemacht. „Ich bekomme ja durch die vielen Anfragen bei mir mit, wie viele Menschen der Stadt Räume oder Wohnungen anbieten.“ Inzwischen seien sogar Unternehmen mit geeigneten Betriebsgebäuden auf die Stadt zugegangen.

Besonders wichtig sei daher eine schnelle Reaktion der Verwaltung: „Die Entscheidung, dafür einen ständigen Stab einzuberufen, war absolut richtig“, sagt Kurzbach. Das Rathaus hole nun im Wettlauf mit der Zeit erkennbar auf. „Das schnelle, umfassende und vor allem lösungsorientierte Vorgehen hat jetzt aber auch höchste Priorität.“ Jürgen Albermann, Leiter des Stadtdienstes Soziales und hinter Sozialdezernent Robert Krumbein stellvertretender Chef des Krisenstabs, schilderte die bereits umgesetzten organisatorischen Änderungen. Kurzbach: „Die Verwaltung wird von uns für notwendige Entscheidungen jede denkbare Unterstützung erhalten.“

Aus den Informationen von Jürgen Albermann sowie von Ewa Scott vom Diakonischen Werk des evangelischen Kirchenkreises ziehen Kurzbach und die SPD-Fraktion einen klaren Schluss: „Nach der akuten Unterbringungsfrage stehen bei denen, die erwartungsgemäß länger hier bleiben werden, sofort Sprachbildung und auch Ausbildung an.“ Denn die Menschen, die sehr dankbar für unsere Hilfe seien, böten uns wiederum eine wichtige Perspektive. Tim Kurzbach: „Ich appelliere daher auch an alle Unternehmen, Kammern, Verbände und auch die Bundesregierung: Nehmt Euch der Menschen an, bildet sie aus, integriert sie rasch in die Mitarbeiterschaft – und schafft dafür die nötigen rechtlichen Voraussetzungen!“ Solingen sei als Standort in Zukunft noch mehr als heute auf engagierte, hochmotivierte Fachkräfte angewiesen. Auch im Gespräch mit Flüchtlingen wird die SPD-Fraktion weiter konkrete Vorschläge erarbeiten.

Pressemitteilung der SPD-Ratsfraktion Solingen vom 20.08.2015