„Ich will die bildungspolitische Standort-Offensive“

Tim Kurzbach legt bildungspolitische Standort-Offensive vor.

„Die Familien- und Bildungspolitik wird in den kommenden Jahren noch stärker zu einem entscheiden-den Faktor für unsere Stadt werden“, sagt Tim Kurzbach, OB-Kandidat von SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Der soeben vorgelegte Familienbericht von NRW-Ministerin Ute Schäfer mache dies besonders deutlich. „Ich will daher die bildungspolitische Standort-Offensive für Solingen. Das wird eine ganz zentrale Rolle spielen, wenn wir mehr Neubürgerinnen und Neubürger für uns gewinnen wollen.“ Mit einer stärkeren Öffnung zur Rheinschiene und der engeren Kooperation mit der Landeshauptstadt Düsseldorf sucht Kurzbach den nachhaltigen Erfolg für Solingen in der boomenden Metropolregion.

„Die Chancen für eine solche bildungspolitische Standort-Offensive stehen derzeit besonders gut“, sagt Kurzbach. „Daher müssen wir auch rasch handeln.“ Die zusätzlichen Bundesmittel für finanzschwache Kommunen seien dafür ein wichtiger Grundstock: „Egal, wie groß die Fördersumme am Ende sein wird: Wir müssen dieses Geld schwerpunktmäßig in unsere Bildungslandschaft investieren.“ Dazu zähle vor allem die grundlegende Sanierung von Schul-Standorten. Kurzbach: „Attraktive Schulen sind das Aushängeschild eines anerkannten Bildungs-Standorts – und sie sind eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Lernklima.“

„Für mich ist das lebenslange Lernen die zentrale Leitschnur“, sagt der gemeinsame OB-Kandidat. „Daher beginnt mein Plan auch in den Kindertagesstätten und endet bei weitem nicht in der Schule.“ Kurzbach fasst diesen Plan in fünf Punkte:

1. „Wir müssen das Ausbau-Programm für die KiTas weiter forcieren.“
Die bislang schon enormen Anstrengungen für zusätzliche Plätze in der Kinderbetreuung dürften nicht nachlassen: „Wir sind Spitze in der bergischen Region, doch darauf dürfen wir uns nicht ausruhen.“ Zusätzlich rücke nun mehr und mehr der qualitative Ausbau in den Mittelpunkt: „Es geht um die Öffnungszeiten und um die Betreuung in Randzeiten. Wir müssen uns noch stärker daran orientieren, was die Familien im Alltag benötigen und wünschen.“ Auch wenn die Stadt dies nicht allein schaffe und auf eine bessere Finanzierung durch Bund und Land angewiesen sei, gehe es bei den KiTas zudem um einen weiteren Aspekt: „Die soziale und pädagogische Arbeit muss endlich angemessen bezahlt werden! Als Oberbürgermeister werde ich dieses Anliegen wie bisher vertreten.“

2. „Die Sanierung der Schulen hat hohe Priorität.“
„Ich stehe für eine strategisch ausgerichtete Renovierungs- und Sanierungsoffensive für die Solinger Schulgebäude“, sagt Kurzbach. Daher seien die zusätzlichen Investitionsmittel des Bundes vorwiegend dorthin zu lenken. „Abgesehen davon, dass ein strukturiertes Programm allemal wirtschaftlicher ist als ständige Notreparaturen.“ Es gehe aber auch um die Anpassung der Gebäude an das pädagogische Angebot der jeweiligen Schule: „Ich verstehe unsere Schulen als moderne Lernorte, und daraus ergeben sich Anforderungen an die Räume und natürlich auch die Ausstattung.“

3. „Das Ganztagsangebot in Solingen muss erweitert werden.“
Zu den klaren Wünschen und Anforderungen vieler Eltern zähle das verlässliche Ganztagsangebot einer Stadt. „Auch in diesen Bereich müssen wir weiter in die Zukunft Solingens investieren.“ Es gehe um eine gleichermaßen zuverlässige wie hochqualifizierte Betreuung der Kinder bis in den Nachmittag. „Außerdem müssen auch für das Ganztagsangebot die Räumlichkeiten stimmen. Hier gibt es einen klaren Nachholbedarf.“

4. „Wir müssen den Schulen ermöglichen, dass sie Schwerpunkte bilden und sich spezialisieren.“
„Zu einer attraktiven Bildungslandschaft gehört, dass die Schulen ein eigenes Profil entwickeln und so eine große Vielfalt angeboten werden kann“, sagt Tim Kurzbach. Das habe in Solingen bereits eine sehr gute Tradition, müsse aber weiter gefördert werden. „Die Pädagogik ist sicher Sache der Schulen und des Landes – aber wir als Schulträger müssen dafür die nötigen Spielräume schaffen.“ Gute Beispiele gebe es im Bereich Sport, Sprachen und Beruf.

5. „Die Verzahnung von Schule und Beruf muss noch intensiver werden.“
Dazu gehöre nicht nur die verstärkte Unterstützung der Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf: „Als leidenschaftlicher Netzwerker will ich, dass unsere Schulen und unsere Unternehmen noch enger und vertrauensvoller kooperieren“, sagt Kurzbach. „Das nutzt am Ende beiden Seiten und stützt als drittes den Standort Solingen.“ Der Nutzen fange bei der sicheren Berufswahl an und gehe bis hin zum Erfahrungsaustausch zwischen Lehrern und Ausbildern.

6. „Wir müssen das lebenslange Lernen stärker fördern.“
„Besonderen Wert lege ich auf die Weiterbildung. Sie kommt den Arbeitnehmern und den Unternehmen in gleichem Maß zugute.“ Lebenslanges Lernen sei in Solingen kein leeres Schlagwort: IHK und Volkshochschule leisteten in diesem Bereich beispielsweise schon sehr viel, doch möchte Kurzbach insbesondere durch eine enge Verknüpfung mit der Bergischen Uni und neue Kooperationen mit der Wirtschaft weitere Impulse setzen: „Nur im ständigen Dialog wissen alle Beteiligten, was jeweils von den einzelnen Partnern benötigt oder angeboten wird.“ Diesen Dialog will Kurzbach nachhaltig anstoßen – und damit letztlich auch die Bedeutung der drei leistungsstarken Solinger Berufskollegs für den Standort unterstreichen. „Lebenslanges Lernen bedeutet aber auch sehr gute Angebote für die Phase nach dem Berufsleben. Zu einer generationengerechten Stadt gehört auch ein gutes Bildungsangebot für Senioren.“

7. „Ich möchte Solingen zur Brücke der Bergischen Universität ins Rheinland machen.“
Den Standort Solingen der Bergischen Universität auszuweiten, ist für Tim Kurzbach ein lohnenswertes Ziel für beide Seiten: „Ich wünsche mir unsere Stadt als echten Uni-Standort. Dafür ermöglichen wir der Bergischen Universität die wichtige Funktion als Brücke in die Metropolregion Rheinland.“ Zunächst gelte es, die bestehenden Vereinbarungen mit Leben zu füllen und dann deutlich auszubauen. Kurzbach: „Ich möchte aber auch neue Hochschul-Angebote nach Solingen holen. Das passt ideal zu unserer Rolle als attraktiver Standort am Rand der Metropolregion Rheinland.“ Insofern sei auch die Kooperation mit Hochschulen aus diesem Bereich eine sinnvolle Überlegung
Pressemitteilung vom 23.09.2015