Zuschuss für internationale Tagung im „Zentrum“

Eine gute Nachricht für das Solinger Zentrum für verfolgte Künste: Der Landschaftsverband Rheinland bezuschusst eine internationale Tagung im kommenden Jahr mit 25.000 Euro.


„Mit dem Beschluss des Landschaftsausschusses  von heute wird ein lang gehegter Wunsch Wirklichkeit“,  sagt Dorothee Daun, Vorsitzende des Aufsichtsrats: Die Tagung mit internationaler Besetzung soll sich im Frühjahr mit der Frage beschäftigen, welchen Weg ein Museum des Erinnerns heute gehen soll und muss.

„Nach den heutigen Planungen wird es an zwei Tagen letztlich darum gehen, welchen Wert das Erinnern für uns konkret bedeutet – und wie wir diesen Wert auch herausstellen können.“ Denn daran besteht für Dorothee Daun kein Zweifel: „Die Erinnerung an verfolgte Künstler könnte heute nicht aktueller sein. Wir müssen deutlich machen, dass wir mit dem Blick auf die Vergangenheit immer auch das Hier und Jetzt betrachten.“

Die Nachrichten seien voll von Beispielen, dass am Anfang von Diktatur und Unfreiheit meist das Verbot und dann die aktive Verfolgung von Künstlern, Journalisten und Intellektuellen stünden. „Wir alle kennen die Namen prominenter Künstler, die im Moment weltweit im Gefängnis sitzen“, sagt Dorothee Daun. „Aber erst die Arbeit einer Einrichtung wie das Zentrum verdeutlicht uns, was daraus am Ende werden kann. Und leider meist auch wird.“

Die langjährige Solinger Ratsfrau sitzt für die SPD-Fraktion in der Landschaftsversammlung und hat den Aufbau des inzwischen weltweit anerkannten Museums von Beginn an mitgefördert. „Für unser Zentrum ist der Zuschuss eine weitere Bestätigung des guten Starts in der internationalen Museumslandschaft.“ Das Haus in Gräfrath sei längst weit über Solingen hinaus anerkannt: „Eine große deutsche Sonntagszeitung hat das Zentrum gerade als ,Museum im Aufwind‘ bezeichnet“, sagt Daun. Eine Expertenjury habe die nordrhein-westfälische Kunst und Kultur im Jahr 2017 bewertet und das Solinger Museum dabei so positiv hervorgehoben. „Ein schöner Erfolg auch für die Museumsmacher.“

Die Tagung ist für April geplant und soll neben Podiumsdiskussionen und Workshops auch ein begleitendes attraktives Kulturprogramm umfassen. Sie steht bereits im zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang mit dem 150. Geburtstag der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Else Lasker-Schüler, die 1869 in Elberfeld geboren wurde.