Die Ratsfraktionen von SPD und FDP tagten gemeinsam zum Thema Altenzentren im Gerhard-Berting-Haus. Ein Fazit: Noch immer fehlt es dem Beruf der Pflegenden an Anerkennung – auch finanziell.
Wann hat es vorher schon einmal eine gemeinsame Fraktionssitzung von SPD und FDP gegeben? „Seit 1975 jedenfalls nicht“, stellten Oberbürgermeister a. D. Ulrich Uibel und Bürgermeister Ernst Lauterjung aus langjähriger Kenntnis der Solinger Kommunalpolitik fest. Die große Runde von knapp 50 Teilnehmern im Gerhard-Berting-Haus konnte allerdings an eine lange Tradition der konstruktiven Zusammenarbeit anknüpfen: Redner beider Fraktionen erinnerten an die sehr guten Ergebnisse der seinerzeitigen sozialliberalen Koalition in Solingen – aber auch an die ausgesprochen sachdienliche Atmosphäre bei den jüngsten Haushaltsberatungen.
„Ich freue mich, dass die seit längerem geplante gemeinsame Sitzung im modernsten unserer drei Altenzentren stattfinden konnte“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzende Iris Preuß-Buchholz. „Wir alle sind beeindruckt von dem, was hier durch Neubau und Sanierung geschaffen wurde.“ Besonders wichtig sei, dass die städtischen Altenzentren in Sachen Pflegestandards, Tarifgehälter und Fachkräfte-Einsatz positiv vorangingen.
Dennoch mussten Einrichtungsleiterin Christiane Schulze und Altenzentren-Geschäftsführer Peter Knoch auch Mahnendes berichten: Der Pflegeberuf sei immer noch nicht attraktiv genug – vor allem finanziell. So falle es sehr schwer, geeignete Fachkräfte zu bekommen. Und auch die Ausbildung sei trotz aller Anstrengungen zunehmend schwieriger. Beide Ratsfraktionen bedauerten, dass die Kommunalpolitik in diesen wichtigen Fragen wenig bis gar nichts ausrichten kann.
„Der Abend hat erneut gezeigt, dass die Zusammenarbeit im Rat trotz der vielen Fraktionen und Gruppierungen konstruktiv ist“, sagt Iris Preuß-Buchholz. „Im Sinne der Bürgerinnen und Bürger werden wir uns auch weiter für dieses Klima einsetzen.“
(Pressemitteilung der SPD-Ratsfraktion vom 22.02.2018)