Kennzeichen: Leidenschaft

Es kommt nicht häufig vor, dass eine Solinger SPD-Gruppe einen landwirtschaftlichen Betrieb besucht– und dass es ein im wahrsten Sinne des Wortes erfrischender Einblick in eine alternative Landwirtschaft wurde, lag nicht nur am Wetter, welches just am Tag unseres Besuches einen Temperatursturz hinlegte, so dass die teilnehmenden SPD-Mitglieder bei Regen und Matsch über „Et Höffken“ in Hohenscheid wanderten, einen Naturland-zertifizierten Bauernhof.

Bild: Antonio Scarpino, Remscheid
Bild: Antonio Scarpino, Remscheid
Dass „Gut Hohenscheid“ – wie er in der Region auch genannt wird – kein „Bio-Hof“ ist, sondern ein „Naturland-Hof“, war für eine ganze Reihe der zwanzig Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten die erste von vielen neuen Erkenntnissen, die sie mitnehmen konnten. Der Begriff „Bio-Hof“ ist nicht geschützt, während ein „Naturland-Hof“ regelmäßig darauf kontrolliert wird, ob er die vom Naturland-Verband aufgestellten Vorgaben für nachhaltige Landwirtschaft auch einhält.
Bild: Antonio Scarpino, Remscheid
Der gut zweistündige Besuchstermin führte die Gruppe vorbei an Hühner- und Schweineställen sowie an mehreren Anbaufeldern. Die Inhaberin des Hofes, Julia Höffken, stellte die vielfältigen Herausforderungen dar, mit denen ein kleiner Naturland-Hof wie ihrer aktuell konfrontiert ist. Nicht nur die Folgen des Klimawandels, sondern auch das Reißen von Hühnern durch Füchse (und vielleicht irgendwann auch mal wieder durch Wölfe) stelle eine nicht unwesentliche wirtschaftliche Gefahr dar, gegen die man sich nicht versichern könne.
Dass hinter „Et Höffken“ nicht nur sehr viel Arbeit und Leidenschaft, sondern auch eine konsequent umgesetzte Philosophie steckt, wurde spätestens beim Hofladen und beim Hofcafe deutlich. Hier werden ausschließlich zertifizierte Bio-Produkte verkauft – auch bei Waren, die zugekauft werden.
Bild: Antonio Scarpino, Remscheid
Der Rundgang endete mit einem kleinen Imbiss, bei dem sich der eine oder andere Besucher, der den Hinweis „Festes Schuhwerk erforderlich!“ nicht so ganz ernst genommen hatte, aufwärmen konnte. Im Namen der Solinger SPD bedankte sich die Vorsitzende Sabine Vischer-Kippenhahn für den interessanten Blick „hinter die Kulissen“ sowie die angeregten Diskussionen. Sie betonte, dass Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz oftmals im Kleinen anfangen und vor Ort gelebt werden müssen – Et Hoeffken als einer von zwei Naturland-Höfen in Solingen sei ein beeindruckendes Beispiel hierfür.
Und wer jetzt neugierig geworden ist: Unter www.et-hoeffken.de sind nicht nur Informationen über den Hof zu finden – in der Rubrik „Naturland zum Anfassen“ stehen auch Termine, bei denen der Hof besichtigt werden kann.